Vertraue auf den Herrn und tue Gutes, wohne im Land und übe Treue; und habe Freude am Herrn, so wird Er dir geben, was dein Herz wünscht. Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertraue auf Ihn, so wird Er es vollbringen. Psalm 37, 3-5

Dienstag, 17. Dezember 2013

All I want for Christmas...

Liebe Leute, kaum zu glauben, aber dies ist schon mein letzter Blogeintrag!
Seit fast drei Wochen habe ich Ferien und war oft unterwegs.
Ende November reiste ich mit Julie und einigen anderen nach Karamoja, im Nordosten Ugandas. Eine schöne Gegend und freundliche, lustige Leute!
  
Wir waren dankbar für trockene Strassen...
... wenn wir auch ab und zu einen Fluss zu durchqueren hatten :-)

Die letzten paar Tage verbrachte ich bei Julie. Jedes Jahr vor Weihnachten nimmt sie für einige Tage zwei Kinder mit einer Behinderung zu sich. Diese wohnen in einem Waisenheim, in dem Julie regelmässig arbeitet. Aus Sicherheitsgründen muss jeweils noch eine andere Betreuungsperson dabei sein, und den Job übernahm ich gerne :-)
Sam und Elija sind zwei fröhliche Jungs! Sie halfen fleissig mit beim Kochen, Guätzlä, Putzen...
Kohl rüsten! Links Elija, rechts Sam...
 Am Samstag besuchten wir den Zoo, wo es viele Tiere zu bestaunen gab:
Sam war mutig & fütterte eine Giraffe!

Nicht nur Elija staunte über die akrobatische Python...
Einige Tiere spazierten frei in der Gegend herum :-) Hier zum Beispiel ein Kranich, Ugandas Wappentier.
Es war eine gute Zeit mit diesen beiden Jungs und wir hatten viel zu lachen!

Nun habe ich nur noch 3 Tage in Uganda: aufräumen, packen, tschüss sagen... Viele(s) werde ich vermissen! Aber ich freue mich natürlich darauf, an Weihnachten zu Hause zu sein :-)
Liebe Grüsse und bis bald!



Donnerstag, 21. November 2013

Wasser & Brot



Nein, ich bin nicht im Gefängnis und mir geht’s super! :-) Wasser und Brot haben mich anderweitig beschäftigt:

Wasser zum Ersten: Ich dachte, dass im November die Regensaison vorbei sei, aber seit ich in Uganda bin, hat’s noch nie so häufig geregnet wie in diesem Monat, nämlich praktisch täglich! Nicht dass mich das stören würde, denn so bleiben die Temperaturen für mich im angenehmen Bereich :-) Der Regen dauert meistens ca. 20 – 30 Minuten, und oft schüttet es dann richtig heftig. Ich habe eine überdachte Veranda, aber schon zweimal schaffte es das Wasser unter der Eingangstür durch! Zum Glück trocknet der Boden sehr rasch wieder.
Ansonsten ist es sonnig und warm hier. Ich bin so gar nicht in Weihnachtsstimmung, obwohl bei meinen Nachbarn seit Ende Oktober ein (Plastik)Christbaum steht und letzten Sonntag in der Kirche bereits Kinderweihnachten gefeiert wurde! 
Kinderweihnachten in der UCU (Uganda Christian University)

"Mein "Haus :-) Ich wohne links, der Schulleiter, Teacher Patrick, rechts.
Wasser zum Zweiten: Heute wollte ich die Rolltstühle ferienbereit machen! Ich bat Kato, einen der älteren Schüler, um Hilfe und wir teilten die Arbeit auf:
Kato und Lucky wuschen Rollstühle...
...während Sumaya, Shoan und ich mehr oder weniger professionelle Fotso schossen ;-)
Der konstruktivere Teil meiner Arbeit folgte dann schon noch: Schrauben und Bänder anziehen, Rollstühle wenn nötig anpassen und Räder pumpen. Dank der guten Teamwork waren wir sehr schnell fertig! :-)


Das hier nennt sich "ensuwa" (oder so ähnlich).
Ich finde, es sieht ein wenig aus wie Brot, nicht? Aber es besteht aus einer Art gekochter Riesenameisen! Es schmeckt anders als alles, was ich bisher gegessen habe, aber es ist nicht mal schlecht! Trotzdem würde ich Mamas Hackbraten bevorzugen :-)


Sympathischer als die Ameisen sind die (tropischen) Früchte! In der Nachbarschaft habe ich einen kleinen Laden entdeckt, wo man kaufen kann, was das Herz begehrt, zum Beispiel:
Papaya, Mangos, Äpfle, Passionsfrüchte...
Und von Anfang an haben die Besitzer von mir den üblichen Preis verlangt (kein überhöhter Mzungu-Preis), was nicht selbstverständlich ist! Jedoch sind die meisten Früchte sowieso sehr günstig. Alles auf dem Foto oben bekam ich für 7000 Uganda Shilling! Für diejenigen, die Mathe mögen: Wie viele Schweizer Franken sind das bei einem Wechselkurs von 2500 UGX pro CHF?
(Für die, welche Mathe nicht mögen: nicht mal drei!)


Meine Zeit hier neigt sich schon langsam dem Ende zu! In gut zwei Wochen ist die Schule fertig und ich sollte anfangen, Abschlussberichte bzw. Elternbriefe zu schreiben. Nächsten Donnerstag werden wir mit ca. 50 Schülern an einer Weihnachtsfeier teilnehmen, welche von einem Netzwerk verschiedener Organisationen durchgeführt wird, die mit behinderten Kindern zu tun haben. Ich freue mich darauf und hoffe, dass die Vorbereitungen gut abgeschlossen werden können, dass mit dem Transport alles klappt und es für alle ein gelungenes Fest wird!

Machts gut & bis zum nächsten Mal!

Montag, 28. Oktober 2013

Kireka Home



Nun hat sich für mich der Alltag eingestellt in Kireka Home. Ich arbeite von Montag bis Freitag und am Wochenende erledige ich Hausarbeiten, spiele mit den Kindern und bin häufig irgendwo unterwegs. Letztes Wochenende zum Beispiel war ich in Seeta (Nachbardorf von Kampala) eingeladen, bei Annette, welche bis vor einem Jahr Schulleiterin in Kireka Home war, aber sich immer noch hier engagiert. Während ich bei ihr wohnte, lernte ich noch mehr von der afrikanischen Kultur kennen…

Diese Kocher werden meistens mit Kohle betrieben und sind hier sehr typisch; es wird alles darauf gekocht. Rechts, in Bananenblätter eingepackt, werden gleichzeitig Reis, Matoke und zwei Sorten Kartoffeln zubereitet!


Dies sind einige der Kinder, welche zu mir in die Therapie kommen:

Sunna ist taub, aber man kann trotzdem super mit ihm kommunizieren!
mit Sumaya beim Gehtraining
Auf dem Schulgelände tragen die Frauen lange Röcke. Zum Arbeiten nicht gerade ideal, aber man gewöhnt sich dran :-) Wenn ich in die Stadt gehe, kann ich anziehen, was ich will…

You wanna dance? Hamza kann zwar mit wenig Unterstützung laufen, aber er ist manchmal (noch) etwas zu bequem…
Esther übt fleissig den Mundschluss.

Kevin ist immer am Arbeiten, wenn ich ihn sehe. (Die älteren Schüler stellen verschiedene Handwerksprodukte her, nähen zum Beispiel Taschen oder knüpfen Türmatten, welche für die Schule verkauft werden.) Mit ihm arbeite ich an der Kraft seiner linken Hand und vor Kurzem lernte er, seinen Namen auswendig zu schreiben.

Ethero (ja, er ist ein Schlitzohr ;-)) arbeitet ebenfalls am Mundschluss.

Peter, Ayaati, Shoan, Komba und Daphine behandle ich zwar nicht, aber sie sind gute Poser ;-)
Bisher waren in diesem Trimester ca. 85 Schüler in Kireka Home, aber heute sind noch etwa 10 neue dazu gekommen. Ich bin gespannt, sie kennenzulernen! 

Donnerstag, 3. Oktober 2013

"How is your neighbour?"



Auflösung des Rätsels: Es ist eine Orange (eine reife)! 


Gratulation ans Team Tobias & Erika, und an Daniela! :-) (@ Ninchen: Sorry, au wemmers uf dä 1. Blick chönt meinä, es isch tatsächlich keis Pony.. :-P) 

Heute möchte ich euch von meiner neuen Kirche erzählen! Ich besuche die Watoto Church East (es gibt mehrere Watoto’s in Kampala). Der Gottesdienst findet in einem riesigen Zelt statt, welches aber super ausgestattet ist mit Bildschirmen, Scheinwerfern, Verstärkern, Ventilatoren… Eine Band spielt Lieder von Hillsong, Chris Tomlin und Co. 
Das Bild zeigt ca. 1/3 aller Plätze. Es ist meistens ziemlich voll - und das dreimal nacheinander!
Der Pastor ist witzig und ich kann mich meistens sehr gut identifizieren mit dem was er erzählt. Da alles in Englisch ist und man die Kernpunkte am Bildschirm ablesen kann, verstehe ich praktisch alles :-) Von Anfang an fühlte ich mich wie zu Hause und das finde ich nicht selbstverständlich, da ja ansonsten so Vieles fremd ist hier (oder fremd war ;-)). Zugegeben, die Watoto Church wurde von Kanadiern gegründet und ist deshalb westlich geprägt, aber die Mitarbeiter sind alle Einheimische und ich sehe selten andere Weisse im Gottesdienst.
Bei der Begrüssung fragt der Pastor nicht „Wie geht’s?“, sondern „Wie geht’s deinem Nachbarn?“ (How is your neighbour?). Damit fördert er das Kontakteknüpfen in der Gemeinde, denn natürlich wird nach dieser Frage links und rechts kurz nachgefragt :-) Mir gefällt aber auch die Einstellung dahinter; dass man (sich) immer mal wieder fragt, wie es wohl seinem Gegenüber geht…

Margret und ihr Sohn Mathew, mit welchen ich jeweils in den Gottesdienst gehe. Vor dem Eingang muss man jedes Mal eine Sicherheitskontrolle passieren.
Sonntagschule

Letzten Sonntagnachmittag besuchten wir einen Sportwettkampf, an welchem die Mitarbeiter einiger einheimischer Banken in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antraten:
Kurzstreckenlauf
Dreibeinwettlauf

Flasche-auf-dem-Kopf-Transport
 ...sowie Fussball und Sackhüpfen.
Es war ein sehr unterhaltsamer Nachmittag und an einigen der Banker ist eindeutig ein Sprinter oder Fussballprofi verloren gegangen :-)


Der Event fand im Mandela National Stadium statt, sozusagen die afrikanische Version der AFG-Arena ;-)




Mittwoch, 18. September 2013

Neue Gewohnheiten



Seit diesem Montag läuft also das dritte Trimester des Schuljahres. Es ist aber nicht etwa so, dass bis Sonntagabend alle Kinder angekommen sind, damit am nächsten Tag die Schule losgehen konnte, sondern während der ganzen Woche trudeln sie nach und nach ein. Viele der Familien müssen wohl erst sicherstellen, dass sie das Schulgeld zahlen können. Für mich ist die Situation aber super, denn so ist es leichter, die Kinder kennenzulernen und mich in den Arbeitsalltag einzugewöhnen…

Ansonsten komme ich mit dem Leben in Afrika schon ziemlich gut zurecht, oder ich glaube es zumindest.. Es gibt so einiges, was anders ist:  

Kleider von Hand waschen
Teddy, eine (ehemalige) Schülerin von Kireka Home, wäscht normalerweise meine Sachen für einen kleinen Lohn. Aber wenn sie in den Ferien ist und ich nirgends, wo es eine Waschmaschine gibt, wasche ich selber; Krafttraining für die Unterarme ;-)

Wasser filtern
Dieses geniale Gerät erspart mir das Abkochen des Leitungswassers!

Früchte und Gemüse, welche nicht geschält oder gekocht werden, wasche ich in Wasser mit Bleichmittel, damit die Keime abgetötet werden. Auch das Geschirr tauche ich nach dem Spülen kurz darin.

Posho (Speise aus Maismehl) mit Bohnen – gibt’s in der Schule fast täglich zu Mittag. Ich mag es immer noch :-)

Abfall verbrennen - in einer Mulde auf dem Schulhof
Nicht gerade umweltfreundlich, aber hier gibt es keine zentrale Kehrichtverbrennungsanlage…

Heute Abend erreichte ich sozusagen einen Meilenstein: Ich kochte selber Matokee (grüne Kochbanane) mit G-Nut-Sauce! Ich finde, es schmeckte so wie gut wie gewohnt, aber ich habe keine fachkundige Meinung von Einheimischen dazu eingeholt :-)

Zum Schluss ein Rätsel:
    
                                                                           
Was ist das? (Tipp: Es sieht nicht so aus, wie es ist!) ;-)
Auflösung im nächsten post!